Artgerechte Haltung bei Schweinen
Bei der Haltung von Schweinen beachten wir verschiedene Aspekte, da sie robuste Gruppentiere sind. Daher fühlen sie sich wohl, wenn sich andere Schweine in ihrer Umgebung befinden. Eine Ausnahme sind trächtige Säue. Sie wollen kurz vor der Geburt lieber allein sein und gliedern sich nach der Geburt relativ schnell wieder in die Gemeinschaft ein. Es empfiehlt sich deshalb der Kauf von mehreren Schweinen, um ein geeigneten Lebensraum zu schaffen.
Nach der Geburt müssen Ferkel ab den 1. Lebenstag mit ausreichend Wasser versorgt werden. Bei einer größeren Menge ist es erlaubt zu Selbsttränken zu greifen, wenn diese mit genügend Abstand zur Futterstelle angebracht werden. Das verhindert Gerangel und kranke oder auch schwächere Schweine haben eine Chance das Wasser zu trinken. Außerdem muss jedes Schwein die Möglichkeit zu einem Beschäftigungsmaterial haben, dass hygienisch ist und keine zurückzuführende Gesundheitsschäden aufweist.
Schweine sind von Natur aus neugierig, die gefordert werden wollen. Sie wühlen gern im Boden und suhlen sich in schlammigen Matschlöchern. Zum Abscheuern des Drecks mitsamt Ungeziefer benötigen man des Weiteren Scheuervorrichtungen. Neben den Schlammkuhlen ist zudem ein trockener, geschützter Liegebereich nötig, wo die Tiere die benötigte Ruhe finden können. Insbesondere ältere Schweine neigen zur Bewegungsträgheit.
Es ist grundsätzlich festgelegt, dass Schweine die Möglichkeit haben sich gleichzeitig ungehindert hinzulegen, aufstehen und eine natürliche Körperhaltung einnehmen zu können. Ebenso ist ein trockener Liegeplatz Pflicht und die Schweine dürfen nicht mehr als unvermeidbar mit Kot und Harn in Berührung kommen. Sie müssen Kontakt zu anderen Schweinen haben, dabei muss allerdings beachtet werden, dass Rangordnungskämpfe vermieden werden. Sollte das passieren, werden wir das „Problemschwein“ von der Gruppe trennen und es in Einzelhaltung bringen. Dort ist es so geregelt, dass das Schwein sich ungehindert bewegen kann.
Eine optimale Freilandhaltung für ein Schwein ist eine Weidefläche zwischen 500 und 900 m2, um dem Schwein genügend Bewegung und Beschäftigung bieten zu können. Da Schweine viel fressen und trinken, ist eine Weide eine überaus geeignete Auslaufmöglichkeit. Zusätzlich können gequollenes Getreide, Gemüse oder auch Speiseabfälle gefüttert werden. Außerdem müssen entsprechende Schweinetränken aufgestellt werden, um für ausreichend frisches Wasser zu sorgen.
Unverzichtbar ist weiterhin ein weiterer Schweinestall. Hier finden die Tiere Ruhe bei der Geburt und Schutz vor Kälte und Regen. Verwendete Materialien sind dabei oftmals Holz und Wellblech. Um die Schweine vor Eindringlingen zu schützen, kann man einen Zaun aus Maschendraht um das Gehege anbringen. Das Gehege muss außerdem transportfähig sein, um den Stall von Zeit zu Zeit auf eine andere Fläche zu verschieben. So können wir den Boden vor Überdüngung und die Tiere vor Krankheiten als auch Parasiten schützen. Um das übermäßige Auftreten von Keimen zu vermeiden, werden wir ebenso den Stall und die Schattenplätze kontinuierlich reinigen aber auch Liege- und Kotbereiche, Futterstelle und Tränken regelmäßig putzen.
Somit leben unsere Schweine artgerecht und wir können unsere Lebensmittel mit gutem Gewissen verkaufen.
Artgerechte Haltung bei Rindern
Unsere Rinder schützen wir vor anhaltenden Witterungseinflüssen auf der Weide. Ihnen stellen wir trockene, windgeschützte, überdachte sowie eingestreute Liegeflächen zur Verfügung.
Des Weiteren orientieren wir uns an der Grundregel: Der Abstand zum Futtertrog muss möglichst weniger als 100 Meter betragen. Ist der Witterungsschutz weiter entfernt, wird er von den Rindern nicht genutzt, da sie sich mit Vorliebe im Bereich der Futterstelle aufhalten. Die dicke Strohschicht hilft unseren Tieren, die Körperwärme zu speichern. Sie verbleibt im Körper der Rinder und wird dank des Einstreuens nicht an den kalten Boden abgegeben bzw. verloren.
Zusätzlich sollten kleine nicht beweidete Flächen umzäunt werden, wo die Kälber einen Ruheort finden können. In den Tagen nach der Geburt suchen die Kleinsten einen ruhigen geschützten Ort, fernab von den anderen Rindern.Wir wünschen uns außerdem gesunde und leistungsfähige Rinder. Hierbei spielt der Liegekomfort eine wesentliche Rolle. Dieser wirkt sich unmittelbar auf Wiederkeuaktivität, Milchleistung und Klauenbeschaffenheit aus. Ähnlich wie beim Witterungsschutz werden auch die Liegeflächen im Stall mit Heu ausgelegt. Tiefe Boxen sind dabei circa zehn Zentimeter länger als hohe Boxen. Die Breite einer Liege Box sollte mindestens 1,25 Meter (Innenmaß) betragen und der Nackenriehmen ist dabei im Idealfall elastisch, um die Verletzungsgefahr beim Aufstehen unserer Rinder zu minimieren. Ratsam ist zudem die Anschaffung von Strohmistmatratzen, die den Liegekomfort um ein Vielfaches steigern. Strohmistmatratzen setzen sich aus zwei Schichten aus Mist und Stroh zusammen. Die Matratzen ergeben eine muldenfähige Unterlage. Des Weiteren treten nachweißlich durch die Verwendung einer solchen Matratze weniger Gelenkschäden auf und das Abliegen fällt den Tieren wesentlich leichter. Der Einstreubedarf liegt dabei bei geringen 0,3 bis ein Kilogramm pro Tag und Tier.
Daneben spielt das Stallklima für das Wohlbefinden unserer Tiere eine wesentliche Rolle: Relevant hierbei sind die Lüftung, die Lichtverhältnisse, sowie der Lärmpegel. Wir achten sehr auf die Zugluft und neben der Luft kommen zu den Lichtverhältnissen wesentliche Funktionen dazu, da sich das Tageslicht gesundheitsfördernd auswirkt. So können wir die Fruchtbarkeit der Rinder verbessern und die Milchleistung erhöhen. Hauptfresszeiten sind morgens und abends. Hygienisches Wasser ist dabei die Grundvoraussetzung des Wohlergehens unserer Rinder. Die Tränke sollte einen Durchlauf von mindestens zehn Litern pro Minute haben. Die Futterstelle muss einen festen Stand aufweisen und gegen Nässe als auch Verschmutzungen geschützt werden. Für den Futtertisch im Stall gilt, dass dieser erhöht angebracht sein muss, da die Rinder das Futter am Boden ansonsten aus dem Stand nicht erreichen können. Wir führen tägliche Kontrollrundgänge durch und im Rahmen der Abkalbungsphase machen wir dies mehrmals am Tag. Wir achten ebenso auf das Verhalten der Tiere und rufen sofort einen Veterinär, wenn uns ein krankes Tier auffällt.
So können wir eine artgerechte Haltung unserer Rinder garantieren.
